Architektur
14. Mai 2013
Brigitte Grawe

Architektur beruht auf drei Prinzipien: Firmitas (Festigkeit, Stabilität), Utilitas (Zweckmäßigkeit, Nützlichkeit) und Venustas (Anmut, Schönheit).

Vitruv

Architektur taucht immer wieder thematisch in meinen Arbeiten auf. Mit Begeisterung ‚entwerfe‘ ich Bauwerke die aus meiner künstlerischen Freiheit heraus entstehen. Manchmal stelle ich mit Erstaunen Ähnlichkeiten zwischen meinen Bildern und Jahre später entstehenden Bauten fest. Entdecke ich solche Ähnlichkeiten, freue ich mich. Meine künstlerische Vorstellung ist offenbar gar nicht so utopisch, bzw. entfernt vom Denken heutiger Architekten und dem was tatsächlich machbar ist.

Der staunende Blick auf die Fähigkeiten großer Architekten vergangener Epochen ist groß.

Schaue ich auf die baulichen Möglichkeiten unserer Zeit bin ich immer öfter begeistert. Diese Thematik kann niemals langweilig werden. Die historische Entwicklung der Architektur ist in kultureller, bzw. kunstwissenschaftlicher, ingenieurs-wissenschaftlicher und soziologischer Hinsicht spannend.

Viele berühmte und beeindruckende Architekten haben belebbare Kunstwerke geschaffen. Wenn ich da an Michelangelo, Charles Léon Stephen Sauvestre denke, sind das nur einige Beispiele in einer langen Reihe berühmter Namen. Le Corbusier, Mies van der Rohe, Gropius, Hans Scharoun, Mart Stam, Hans Hollein, Daniel Libeskind, Frank L. Wright.

Sie und so viele andere haben den menschlichen Lebensraum verändert. Meine Lieblingsarchitekten sind u.a. Mario Botta, Tadao Ando, Minsuk Cho, Frank Gehry und  Jeanne Gang.

Nichts steht so sehr für technischen Fortschritt und Wohlstand einer Gesellschaft wie die moderne Architektur heutiger Metropolen.

Aber auch Armutszeugnisse städtebaulicher Planungen lassen sich dokumentieren. Deren fehlende Menschlichkeit bewirkte beispielsweise nach dem zweiten Weltkrieg gesellschaftliche Veränderungen, die uns bis heute nicht gut tun. Eine verhängnisvolle Verschiebung des Menschen in Anonymität und Einsamkeit fernab jeglicher Natur setzte sich in Gang, die wir leider weder rückgängig machten noch stoppten.

Urbanes Leben ist schon aufgrund der klimatischen und demografischen Wandlungen ein wichtiges und alltägliches Thema geworden. So gilt es sicherlich, architektonische Einflüsse stets auch kritisch zu betrachten, bzw. niemals zu unterschätzen.

Architektur ist eine gesellschaftliche Aufgabe.

Auch der Aspekt, dass uns viele Rohstoffe zukünftig nur noch begrenzt zur Verfügung stehen werden, ist von großer Bedeutung. Ein Bauherr von heute hat klare und umweltbewusste Vorstellungen. Ein nachhaltiger Umgang mit Werkstoffen und Produktionsverfahren wird zunehmend vorausgesetzt. Da sind Architekten und Materialforscher gleichermaßen gefordert.

Mich interessiert vor allem der visionäre Blick auf Architektur und Städtebau der Zukunft.

Nicht nur aufgrund gravierender klimatischer Veränderungen muss sich das Bauwesen weltweit großen Herausforderungen stellen. Dank moderner Baustoffkunde und entsprechend kreativer Architekten ist Unglaubliches möglich.

Ein futuristisch sehr besonderes aber leider in Teilen gescheitertes Stadtbauprojekt war für mich Masdar City. Seit 2008 baute man ca. 30 Kilometer von Abu Dhabi entfernt an der ersten Ökostadt der Welt. Geplant war die Fertigstellung dieser Superlative für 2016. Es war ein spannendes Vorhaben. Masdar City sollte CO2-frei sein. Die ursprüngliche Planung stammt vom Londoner Architekturbüro Foster + Partners.

Auf sechs km² sollten am Ende 50.000 Menschen leben.

Es sollte keine Autos, sondern eine elektrische Kabinenbahn und Dank eines vollständigen Recycling-Kreislaufs auch keinen Müll geben. Das hat nicht ganz geklappt und was ich zum heutigen Stand lese ist alles etwas ungenau.

Keine Ahnung, wie es heute dort aussieht. Autos gibt es jedenfalls. Nichtsdestotrotz ist es vielleicht ein zukunftsweisender Anstoß gewesen. Denn wenn wir eines angesichts der erschreckenden Klimkrise dringend brauchen; dann sind es Hightech-Konzepte für smarte Städte.

Architektur wurde auch ganz schnell zu einem Thema in meiner Fotografie. Schnell kristallisierte sich ein Bereich ganz besonders dabei heraus: Wolkenkratzer. Doch was haben gerade die mit meiner Kunst zu tun? Viel!

Moderne Architektur interessiert mich seit vielen Jahren.

Sie war schon in meiner Fotografie einer der ersten Schwerpunkte. Irgendwann begann sich das Thema in meinen Bildern widerzuspiegeln. Sowohl in der Kunst als auch in der Fotografie kristallisierte sich schnell mein besonderer Faible für Wolkenkratzer heraus.

Nichts steht wohl sinnbildlich so sehr für moderne Architektur wie diese Bauten. Hier fließen Kreativität und fortschreitende Technik auf wunderbare Weise zusammen und präsentieren sich in erstaunlichen Bauwerken.

Die den Himmel ‚kratzenden‘ Gebäude sind faszinierend und beeindruckend anzusehen. Wenn ich mich in neue Themen einlese, gehe ich gerne zu den jeweiligen Anfänge zurück. So trieb mich auch in Bezug auf Wolkenkratzer die Frage nach ihrem baugeschichtlichen Ursprung um. Erstaunlicherweise muss man dazu in der Geschichte sehr weit zurückgehen.

Mehr dazu können Sie in meinem Blogbeitrag lesen:

 

Literatur- und Linksliste

 

    • Liste: Höchste Wolkenkratzer der Welt: Wikipedia
    • Beatrice Härig : Palmen vor der Top-Etage, publ. August 2011 in: Magazin Monumente (09.07.2018)
      • Alexandra Knape :Hoch im Himmel, Interview mit dem Architekten Christoph Ingenhoven, publ. am 21.10.2013, in: manager magazin (06.07.2018)
      • Patrick Schroeder : Der höchste Wolkenkratzer Europas, publ. am 21.03.2018 in: Ingenieur.de (10.07.2018)
      • Buch: Horst Fuhrmann : Deutsche Geschichte im hohen Mittelalter: von der Mitte des 11. bis zum Ende des 12. Jahrhunderts : Vandenhoeck & Ruprecht, 2003