Higgs-Kunst-Projekt: Erste Ergebnisse
27. Januar 2014
Brigitte Grawe

Physik fand ich bisher weder besonders interessant noch uninteressant. Nun hat es mich gepackt! Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Entdeckung des Higgsteilchens führt mich in die aufregende Welt der Naturforschung. Die vielen Aspekte, die mir im Laufe meiner Recherchen begegnen, sind vielschichtig.

Die Forschung am CERN ist nicht nur in technischer Hinsicht beeindruckend. Die intellektuelle Leistung, der daran beteiligten Menschen ist schon auch sehr besonders. Was für ein Gefühl muss es gewesen sein, als man der Welt endlich verkünden konnte, “wir haben es”!

Fast bin ich ein bißchen neidisch. Ich wäre gerne selbst Wissenschaftlerin.

Was für ein Glück, mich als Künstlerin mit all diesen Dingen so intensiv auseinandersetzen zu können. Nicht die schlechteste Alternative, denke ich. Darum suche ich ständig nach Möglichkeiten der Interaktion zwischen meiner Kunst & Wissenschaft. Als immerzu ‘Wissenshungrige’ gelingt mir das mittlerweile auf vielfältige Weise.

Genau das ist es, was für mich die Arbeit als Künstlerin so erfüllend macht. Sie vereint zwei meiner größten Leidenschaften, und für beide ‘brenne’ ich gleichermaßen.

Schon als Kind habe ich ausgiebig und gerne über

das Universum und Unendlichkeit nachgedacht.

Ich wollte so vieles verstehen! Erstaunliche Antworten fand ich auf meine Fragen. So zog ich schon im Alter von 10 Jahren so etwas wie Paralleluniversen in Betracht. Das ist das Besondere an kindlicher Fantasie; es gibt keine Grenzen.

Heute führt mich die Teilchenphysik wieder in diese Vergangenheit zurück. Längst Vergessenes taucht in meiner Erinnerung auf. So fern wie ich zunächst dachte, ist mir die Physik wohl doch nicht. Kunst & Wissenschaft verbinde ich mittlerweile auf drei unterschiedliche Wege miteinander.

Da ist einmal die sogenannte ‘Science Art’.

Darunter fällt für mich meine Op-Art. Die visuellen Täuschungen entstehen inzwischen unter direkter Anwendung neurowissenschaftlicher Erkenntnisse. Der zweite Weg ist die künstlerische Forschung, d.h., ich möchte zukünftig mit meinen Bildern Forschung betreiben.

Zur Zeit lote ich noch meine Möglichkeiten aus. Seit 2013 bin ich Mitglied der SAR (Society fo Artistic Research). Dort erhoffe ich mir Unterstützung und die richtigen Kontakte.

Der dritte Weg ist die ‘wissenschaftsfaszinierte Kunst’.

Das ist ein Begriff, den ich selber geprägt habe. So nenne ich diejenigen meiner Bilder, die wissenschaftliche  Themen ‘nur’ widerspiegeln, und damit meiner Faszination Ausdruck geben. Sie entstehen aus dem, was ich lese, höre und sehe. Auf diese Weise ist bereits vieles in meine künstlerischen Arbeiten eingeflossen.

Die meisten meiner Bilder sind so entstanden. So wird es auch mit den Bildern im Rahmen des Higgs-Kunst-Projektes sein. Dass ständig Informationen hinzukommen werden, macht es umso spannender. Die jeweils neuen Erkenntnisse, bzw. Aspekte werden sich in meinen Bildern auf unterschiedliche, immer neue Weise widerspiegeln.

Besonders neugierig bin ich daher auf meinen Besuch in Genf.

Dort darf ich mit Michael Hoch das CERN besuchen. Die Anlage unter Führung eines beteiligten Wissenschaftlers besichtigen zu können ist optimal. Das bedeutet nämlich, Informationen und Antworten auf viele Fragen aus erster Hand.

Die Vorstellung, das alles mit eigenen Augen sehen UND fotografieren zu können ist von großer Vorfreude geprägt. Danach gibt es wohl eine wahre Kreativexplosion! Wäre da nicht in wenigen Wochen die Reise nach Stockholm, ich wäre längst schon da gewesen.

Abgesehen davon, habe ich derzeit aber auch schon so genug zu tun.

Die ersten Arbeiten mit einem der Fotos sind indes gut angelaufen. Der Entstehungsprozess schien mir beinahe wie ein Selbstläufer. Die meisten Ergebnisse zeigen deutlich, welche Aspekte der Teilchenphysik zur Zeit am stärksten in mir wirken.

Manche sind auch einfach ‘nur’ ästhetisch schön geworden. Doch sehen Sie selbst, wohin die digitalen Veränderungsprozesse an folgendem Foto geführt haben. Weiter unten sehen Sie eine lose Zusammenstellung aus meinem ersten Kreativitätsfluss …

Das Ausgangsfoto:_04A0128b

Die ersten Ergebnisse,  zur Großansicht eines der Bilder anklicken und los geht’s …

P.S.:  Ich freue mich über jedes “like”!

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