Higgs-Kunst-Projekt
20. Januar 2014
Brigitte Grawe

„Schöpferische Menschen haben ein unersättliches Bedürfnis nach geistiger Tätigkeit, denn sie haben Geschmack an den großen Abenteuern des Geistes gefunden.“  Hans Selye

Das neue Jahr könnte kaum besser beginnen. Wer meine Arbeit verfolgt, der weiß, ich befasse mich zur Zeit mit dem ‘Higgs-Kunst-Projekt’. So habe ich die Arbeit mit den Fotos des Künstlers & CERN-Physikers Dr. Michael Hoch benannt.

Mich abseits meines gewohnten Weges auf den Pfaden der Neurowissenschaften und/oder Architektur, stattdessen in den Gefilden der Teilchenphysik zu bewegen, ist eine echte Herausforderung. Ich habe Glück; das Thema liegt mir. Es ist mehr als spannend, in die Tiefen dieser mir bisher eher unbekannten Welt einzutauchen.

Je mehr ich darüber lese, desto stärker zieht sie mich in ihren Bann.

Doch was dieses Projekt so interessant für mich macht, ist weit mehr als das. Es ist vor allem der Aspekt, gemeinsam mit einem anderen Künstler zu arbeiten – eine echte Premiere! Bisher sah ich darin keinen Anreiz. Entweder sprachen mich die jeweiligen Themen einfach nicht an, oder das Ganze schleppte sich so dahin, bis es sich von alleine wieder in Luft auflöste.

Doch dies hier ist so anspruchsvoll und spannend, dass es mich direkt fasziniert hat.

Dazu kommt, dass ich mir eine Zusammenarbeit mit Michael gleich vorstellen konnte. Der künstlerische Funke sprang in einem längeren Gespräch schnell über. Ich sah und hörte ihn zum ersten Mal in einem Vortrag über den Nachweis des Higgs-Boson anlässlich seiner Ausstellung an der RWTH Aachen University.

Die Fotos aus dem CERN, seine Kunstwerke und die leidenschaftliche Begeisterung mit der er dazu sprach, haben in mir sogleich den Wunsch geweckt in dieses Projekt einzusteigen. Die Freude darüber, dass dies so problemlos klappte, war und ist riesig. Da er seine Bilder zum Teil in ähnlicher Weise wie ich am Computer entstehen lässt, passt das Ganze wunderbar.

Inzwischen habe ich Zugang zu den Fotos von Michael.

Er hat daraus bereits einzigartige, faszinierende Kunstwerke entstehen lassen. Nun heißt es für mich, meinen eigenen künstlerischen Weg darin zu finden. Über die jeweilige Solo-Arbeit hinaus ist auch ein gemeinsames Experimentieren mit den Fotos angedacht.

Doch das dürfte nicht ganz einfach werden; Michael lebt mit seiner Familie in Genf, ich mit meiner in Aachen. Da liegen fast 800 km zwischen, keine Entfernung, die sich mal eben so überwinden lässt. Doch es gibt ja Internet, das bietet eine Menge Möglichkeiten! Und ich habe da auch schon so eine Idee …

Was nun folgen wird, ist aus zweierlei Hinsicht mehr als spannend für mich.

Zum einen ist es die Neugier auf eine für mich ganz neue Form der künstlerischen (Zusammen)Arbeit und zum anderen, die Frage, welchen Output die Bilder wohl bei mir erzeugen werden. Sprich, was kommt am Ende dabei heraus? Lassen sich 800 km überwinden, und gemeinsames Arbeiten bewerkstelligen?

Wird es am Ende Ausstellungen geben? Die RWTH hat bereits ein entsprechendes Interesse bekundet, das ist schon mal eine guter Ausblick.

Das Projekt ist insgesamt eine große Herausforderung,

auf die ich mich riesig freue!

Und es dürfte nicht nur für mich spannend sein. Da mein Umfeld seit der ersten Stunde so großes Interesse daran zeigt, kam ich auf eine Idee. Mit diesem Posting werde ich eine Beitragsserie starten, die den Verlauf des Projekts dokumentieren wird.

Angereichert mit Fotos und Filmen sollen sie meinen Lesern die Möglichkeit bieten, daran teilhaben zu können. So möchte ich kunstinteressierten Besuchern meiner Webseite Einblick in die künstlerische Arbeit geben, und zeigen, wie sich ein solches Projekt weiterentwickelt.

Scheuen Sie sich nicht, die Beiträge zu kommentieren, bzw. mich zu kontaktieren, wenn Sie Fragen dazu haben. Über Ihr Feedback würde ich mich sehr freuen.

An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal auf Michael Hochs Homepage hinweisen, die ebenfalls einen interessanten Blog enthält. Zu seiner Ausstellung an der RWTH habe ich seinerzeit einen lesenswerten Beitrag geschrieben: “Art of Science – Beauty of Creation“.

So weit so gut, im nächsten Blogpost werde ich von der

ersten Hürde berichten, die es zu überwinden gab.

Aber wie heißt es doch; ‘der Weg ist das Ziel’. Der Beitrag ist bereits in Arbeit und wird schnell folgen. Und keine Sorge, in Physikvorlesungen wird mein Blog nicht ausarten …

 P.S.:  Ich freue mich über jedes “like”!

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