Neues Jahr – neue Bilder
23. Januar 2016
Brigitte Grawe
Zu jedem Jahreswechsel stelle ich in Sachen Kunst eine Planung auf, um eine klare Marschroute zu haben. So verfängt man sich nicht in diesem oder jenem Projekt, sondern kann die Dinge gezielter und mit mehr Energie vorantreiben. So bin ich bisher gut gefahren. Es heißt ja nicht, dass ich davon nicht abweichen kann. Im Laufe so eines langen Jahres kann ja auch das ein oder andere spannende Projekt oder Ausstellungsangebot reinkommen, worauf ich flexibel reagieren möchte/muss.

So ist die Jahresplanung eher als richtungsweisend anzusehen.

Trotzdem stellt sich mir zu jedem Jahresbeginn dieselbe große Frage; wie geht es weiter? Wo knüpfe ich wieder an? Nach wochenlanger Weihnachtspause muss ich mich in meine Kunst immer erst wieder einfinden. Und wie jedes Mal ergibt es sich nach den ersten Zweifeln von ganz alleine. Eigentlich wollte ich mich in 2016 ganz und gar der HiggsKunst sowie meiner Op-Art incl. daraus resultierender künstlerischer Forschung widmen.

Doch zu Beginn eines Jahres lasse ich mich gerne ein wenig treiben; unabhängig von meinem hübschen Jahresplan mitten in den nächsten Kreativitätsprozess hinein. Einen ersten Eindruck davon möchte ich Ihnen gerne in diesem Blogpost geben.

Für diejenigen, die es noch nicht wissen; meine Computerkunst

entsteht ausschließlich aus eigenen Fotografien.

Durch etliche Transformationen anhand entsprechender Software schaffe ich so völlig neue Bilder. Als Fotografin verfüge ich über ein ansehnliches Portfolio, aus dem ich schöpfen kann. Und doch arbeite ich meist mit neuen Aufnahmen. Da heißt es dann immer, auf die richtige Inspiration, bzw. das passende Material zu warten. Diesmal entstand der Anreiz aus Makrofotos von Eiskristallen.

Ich hatte zu Testzwecken einige Aufnahmen gemacht, um mein neues Objektiv auszuprobieren. Da ich es bisher kaum genutzt hatte, waren die ersten Ergebnisse fototechnisch gesehen nicht so toll. Doch aus der Erfahrung weiß ich, dass gerade dieses Material bestens geeignet ist, um daraus etwas anderes entstehen zu lassen.

So schaute ich mir in den letzten Tagen

immer wieder die Strukturen der Eiskristalle an.

Der Anblick löste sich zunehmend vom eigentlichen Ursprung und ließ vielfältige Assoziationen entstehen. Ich begann damit zu experimentieren und war neugierig auf die Ergebnisse. Zu Beginn behielten meine Arbeiten noch realitätsnahe Farben und Strukturen.

Im ersten Bild lassen sich die Eisblumen noch deutlich erkennen:

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Das änderte sich im Laufe der Entwicklungsprozesse, vor allem kam immer mehr Farbe ins Spiel:

Auch schwarz/weiß Bilder entstanden:

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Die Arbeit mit diesen Fotografien hat gerade erst begonnen.

Die bisherigen Veränderungsprozesse machen große Freude. Es ist so viel, was ich darin sehe! Voller Spannung warte ich bereits auf den nächsten Frost, um mir weiteres, noch geeigneteres Material zu beschaffen. Doch der Wetterbericht sieht nicht gut aus; die Kälte macht Pause.

Hoffentlich nicht zu lange, schließlich hatten wir hier noch keinen richtigen Winter. Aber ich bin ja Optimistin und halte den Wetterbericht fest im Auge. Sobald die Temperaturen auf den Nullpunkt sinken, bin ich draußen. Es sollen ganz gezielte Aufnahmen werden, da ich nun eine präzise Vorstellung davon habe, was ich brauche.

Natürlich bin ich sehr gespannt, was im Laufe der nächsten Zeit noch aus diesem Projekt entstehen wird.

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