Panta rhei – die neue Energiequelle
18. August 2014
Brigitte Grawe

Das neue Zuhause ist für mich eine regelrechte Energiequelle.

Denn endlich, endlich habe ich den dringend benötigten Platz für meine Kunst. Um mich kreativ zu entfalten, ist das auch notwendig. Ich habe einen großen Freiheitsdrang, und liebe die Weite.

Nichts hasse ich mehr, als in beengenden Räumen zu leben. Das nimmt mir die Luft zum Atmen. In der vorherigen Wohnung hatte ich ein 14qm kleines Arbeitszimmer. Entsprechend vollgestopft war es.

Immer wieder musste ich mich im geschickten ‘Kramen’ beweisen, um eine gewisse Ruhe in den Raum zu bekommen. Das hat genervt. Doch das ist nun endlich Geschichte.

Alles, was ich brauche, bietet das neue

Haus auf zwei Etagen + Dachboden.

Es ist mir innerhalb weniger Tage ans Herz gewachsen. Hier fühle ich mich wieder Zuhause. Der Altbau mit seinen unebenen, knarrenden Fußböden und dem verwinkelten Dachgeschoss ist aber auch zum Verlieben. Er strahlt eine so heimelige Wärme aus, dass man sich gleich geborgen fühlt.

Darin habe ich nun zwei Arbeitszimmer. Einen Raum habe ich fürs handwerkliche Arbeiten und die notwendigen Materialien sowie für Film & Fotografie samt Ausrüstung vorgesehen. Auch mein Ausstellungsequipment findet dort seinen Platz.

Er ist so etwas wie meine Werkstatt. Im zweiten Raum wird ab jetzt ausschließlich meine Medienkunst entstehen und die künstlerische Forschung vorangetrieben.

An jedem Arbeitsplatz habe ich durch die Dachgeschossfenster einen wunderschönen Blick in den Himmel und absolute Ruhe. Schon beim Einräumen habe ich die inspirierende Atmosphäre des neuen Hauses gespürt.

Was braucht die Künstlerseele mehr?

Nichts … sie ist wunschlos glücklich.

Noch gibt es zwar das eine oder andere im Haus zu tun, aber im Großen und Ganzen ist es fertig. Was nun noch folgt, sind Dinge wie ein Teppich hier, ein Rollo dort, ein Kleinmöbel da. Etwas anderes ist da schon noch die Einrichtung der Bibliothek.

Das wird noch einmal ein Stück Arbeit werden,

aber eines, das Freude machen wird. 

Eine 5 Meter lange Wand soll vom Boden bis zur Decke mit Büchern und meinen Fachzeitschriften gefüllt werden. Dazu gibt es eine Bücherleiter, angeschrägte Regale für Zeitschriften und natürlich ein gemütliches Riesensofa.

Es soll sich vortrefflich schmökern lassen. Doch bis zum Eintreffen der Regalwand, dauert es noch einige Wochen. So kann ich mich in der Zwischenzeit getrost wieder der Kunst widmen.

Zum Glück habe ich genug zu tun, ansonsten würde mich die Ungeduld umtreiben, denn auf die Bibliothek freue ich mich besonders, wird doch ein langgehegter Traum damit wahr.

Also Segeln gehisst, und volle Fahrt voraus!

Die Suche nach einem neuen Zuhause und der sich anschließende Umzug ließen gleich mehrere Monate keine Zeit mehr für die Kunst. Jeder kennt das; da gibt es manchmal Entscheidungen im Leben, die die ganze Energie fordern.

Die künstlerische Abstinenz über so einen langen Zeitraum war nicht schön, wird aber nun mit den neuen Räumlichkeiten mehr als belohnt. Nun kann der Fokus wieder auf die Kunst gerichtet werden, und das ist auch gut so. Denn das Higgs-Kunst-Projekt wartet mit Dringlichkeitsstufe Eins auf Fortführung.

Im Oktober geht es nach Genf zur Besichtigung des CERN.

Ich freue mich riesig darauf, endlich live zu sehen und zu fotografieren, was ich bislang nur aus der Presse und von Michael Hochs Fotos und Erzählungen kenne. Es wird mit Sicherheit ein mehr als beeindruckendes Erlebnis werden.

Die Ausmaße der gigantischen Forschungsapparatur kann ich mir kaum vorstellen. Gespannt bin ich auch, wie dieser Besuch meine Arbeit daran beeinflussen wird. Schön, bei dieser Gelegenheit auch die Stadt Genf kennenzulernen. Es wird mein erster Besuch dort.

In den nächsten Tagen heißt es aber erst einmal, wieder an die Thematik der Teilchenphysik  anzuknüpfen, in die ich zu Anfang des Jahres bereits so intensiv eingetaucht war. Aber ich denke, das wird schnell gehen.

Doch es gibt noch einen weiteren,

wirklich guten Grund zur Freude.

Kaum hat mich der normale Alltag wieder, geht es auch schon wieder auf allen Kanälen los. Letzte Woche gab es mit dem Verantwortlichen ein erstes Vorbereitungsgespräch zur geplanten großen Ausstellung im nächsten Jahr an der RWTH Aachen University.

Sie soll den Auftakt zu einer Wanderausstellung bilden. Ende Oktober nächsten Jahres wird sie beginnen, ca. drei bis vier Wochen dauern und ihren Abschluss mit der Wissenschaftsnacht finden. Es wird eine reine Op-Art Ausstellung, die meine Thematik ‘Kunst & Wissenschaft’ präsentieren soll.

Anhand optischer Täuschungen werde ich auf unterhaltsame

Art und Weise wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln.

Integriert werden soll auch ein spezielles Programm für Schulklassen. Es sind noch einige Besonderheiten mehr geplant, über die ich zu gegebenem Zeitpunkt berichten werde.

Im Anschluss soll diese Ausstellung mit Unterstützung der RWTH auf Wanderschaft durch zunächst deutsche Hochschulen, Universitäten und andere Forschungseinrichtungen gehen. Wenn alles klappt, wird dazu auch mein erstes künstlerisches Forschungsprojekt in Posterformat veröffentlicht.

Ich sehe also gespannt ins neue Jahr.

Aber zunächst einmal freue ich mich darauf, wieder Fahrwasser in Richtung Higgs-Kunst-Projekt aufzunehmen. Über den Verlauf werde ich natürlich wie zuvor in entsprechenden Blogbeiträgen berichten. Selbstverständlich wird es dann auch wieder neue Bilder dazu geben. Ich kann es kaum abwarten mit neuer Energie loszulegen.

‘Nebenbei’ werde ich meinen neuen Wohnort Münsterbusch und die Stadt Stolberg erkunden.

Entsprechende Blogbeiträge wird es auch dazu geben, natürlich incl. umfangreicher  Fotoserien.  Als ich mich neulich in Stolberg anmeldete und im Anschluss die Touristeninformation aufsuchte, zeigte man dort großes Interesse daran.

Ich soll mich nun umgehend melden, sobald ich den ersten Post veröffentlicht habe. So wie es aussieht, wird es wohl zu einer Zusammenarbeit kommen. Doch die Arbeit an solchen Beiträgen ist nicht zu unterschätzen.

Ich mache keine halbe Sachen, d.h. ich werde erst einmal umfangreich dazu recherchieren. Erste Bücher liegen bereits auf meinem Tisch. Die Ergebnisse gibt es dann auf meiner Homepage zur Fotografie.

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