Über mich …

Ich wurde als Tochter des Kunstmalers und Restaurators Anton Grawe und meiner Mutter Resel in Aachen in eine wunderbare Familie hineingeboren. Unsere Eltern vererbten uns u.a. ihre große Liebe zur Kunst, besonders zu Musik, Literatur und Malerei. Museumsbesuche waren für uns selbstverständlich und fester Bestandteil jeder Reise. Ich kann mich immer noch sehr genau erinnern, an Vaters Hand die Welt der alten Meister zu entdecken. Wie oft stand ich staunend vor diesen Gemälden. Es war spannend, was mir mein Vater dazu erklären konnte. Er wusste soviel über sie zu erzählen, dass er mir wie ein wandelndes Lexikon vorkam.

Ich kann mich an keine Frage erinnern, die unbeantwortet geblieben wäre.

Neben der Malerei arbeitete mein Vater auch als Restaurator. Das war besonders spannend. Zu sehen, wie sich unter Schmutzschichten und Beschädigungen ein Kunstwerk Dank seiner Fähigkeiten wieder in seiner alten Pracht hervortat, schien wie Zauberei. Die akribische Arbeit, die er so gekonnt und ruhig leistete, beeindruckte mich sehr.

Das Schönste und Faszinierendste waren

für mich jedoch seine eigenen Bilder.

Glücklicherweise suchte mein Vater nicht die Einsamkeit des Malers. Ich habe ihm oft und gerne zugesehen. Ich liebte seine Ruhe und Ausgeglichenheit und spürte das Glück, das er als Künstler empfand. Ob Öl, Aquarell oder Kohle; seine Hände schienen zaubern zu können. Dadurch angeregt malte ich selber sehr gerne – wie auch meine Geschwister. Zudem nutzte unser Vater jede sich bietende Gelegenheit, uns das Handwerk der Malerei zu lehren und unsere Kreativität zu fördern.

So brachte er ab und an Tapetenrollen mit und zog eine lange Bahn mit der blanken Seite nach oben über den Dielenboden. Dann hingen wir alle – die gesamte Familie – mit Stiften darüber und malten nach Herzenslust. Sollte renoviert werden, durften wir zuvor die Wände bemalen. Das war natürlich prima für uns Kinder!

Doch ich verlor zum Leidwesen meines Vaters, der mich immer in

meinen künstlerischen Talenten bestärkt hatte, das Interesse an der Malerei.

Nicht zuletzt, weil mir die Geduld dazu fehlte. Ich ergriff eine ganz andere berufliche Laufbahn. Mein Weg führte mich ins wissenschaftliche Bibliothekswesen. Ich heiratete und bekam zwei Söhne. Nach einer Erziehungspause von 11 Jahren kehrte ich schließlich an meinen Arbeitsplatz zurück.

Ich hatte Glück; das Internet hatte Einzug in Wissenschaft, Forschung & Lehre gehalten. Schnell verstand ich welche Chancen und Möglichkeiten es bot. Landesgrenzen und Entfernungen spielten Dank unkomplizierter Kommunikationswege nun keine Rolle mehr. Das Wissenschaftsnetz zog sich in rasantem Tempo über die ganze Welt und mich in seinen Bann.

Mein Berufsbild veränderte sich dadurch ebenfalls

von Grund auf und wurde nun erst richtig spannend.

Völlig neue Aufgabenfelder entstanden. Zuletzt war ich als Abteilungsleiterin für eine Datenbank  inhaltlich verantwortlich, die Metadaten aller wissenschaftlichen Publikationen RWTH-Angehöriger dokumentierte, pflegte und  bereitstellte. Das war genau mein Ding!

Es war die Chance endlich auf den tatsächlichen Bedarf der Wissenschaftler aber auch darüber hinaus zu reagieren. Leider war ich wohl der Zeit voraus, wie mein Dezernatsleiter damals feststellte. Mit meinem innovativen Denken konnte ich ihn trotz klar erkennbarem Nutzen meiner Ideen nicht mitziehen.

Das war frustrierend!

Ab da wurde ich immer unzufriedener. Ohne ein modernes Team an meiner Seite wurde das Ganze immer anstrengender. Ich bewegte mich gefühlt rückwärts. Der öffentliche Dienst wurde zur Zwangsjacke. Mit so vielen innovativen Ideen im Kopf ständig ausgebremst zu werden ließ eine ungesunde Stagnation und Frustration entstehen. So konnte und wollte ich nicht leben und arbeiten.

Ich dachte über eigene Wege nach.

Es war unausweichlich, dass meine große Leidenschaft für die neuen Medien auch schnell in mein privates Leben übergeschwappt war. Ich hatte eine Quelle gefunden, an der ich meine “Sucht” nach Wissen stillen konnte. Dabei profitierte ich sehr von meinen beruflich erworbenen Kenntnissen rund ums professionelle Recherchieren. Immer tiefer drang ich nun in die verschiedensten Themen der Wissenschaften ein.

Mein Wissensdurst wurde immer größer. Ich las wo und wann immer es mir möglich war. Darum trug ich immer und überall Fachbüchern mit mir herum. Schnell kristallisierte sich für mich in der Folge mein bis heute andauerndes, intensives Interesse an Neurowissenschaften, bzw. Gehirnforschung heraus.

 

Was ich da lernte, veränderte den Blick auf mich selbst und mein Leben. So hatte ich schon 2006 wieder die Künstlerin in mir entdeckt. Nur dass es diesmal nicht die Malerei war, sondern Computerkunst, die mir als Kunstform eher zufällig begegnete. Aber was ist schon zufällig?

Was als Hobby begann, wurde schnell zur Berufung.

Seit so vielen Jahren befasse ich mich nun schon mit ‚meiner‘ Kunstform, die ich ohne meine Leidenschaft für den Computer & Internet sicherlich nicht entdeckt hätte. Wunderbar, dass ich als Medienkünstlerin meine größten Leidenschaften vereinen kann; Wissenschaft, Computer und Kunst.

Seit 2007 bin ich freischaffend, und zu meiner Freude mit zunehmendem Erfolg. Schnell war ich  im In- und Ausland tätig.Auch die RWTH fand schnell großes Interesse an meiner Kunst und förderte mich.

Leider hatte ich 2014 einen Unfall, der alles veränderte. Ausstellungen mussten abgesagt und neue Projekte verschoben werden. Ich war lange aufgrund der gesundheitlichen Folgen des Unfalls lahmgelegt. Das bot jedoch auch Zeit zum Nachdenken. Ich erkannte, dass ich in vielerlei Hinsicht an einem Wendepunkt stand.

2015 kehrte ich der Arbeit an der Uni den Rücken; eine gesunde Entscheidung. Heute bin ich glückliche Künstlerin und Fotografin. Zwar vermisse ich manchmal noch den Unibetrieb, nicht aber meinen Arbeitsplatz dort. Mein größtes Glück; ich kann ich mich nun frei entfalten.

Die sogenannte ‘Kunstszene’, in der man sich unweigerlich bewegt, ist eine Welt für sich. Mitunter kommt sie mir vor, wie ein Paralleluniversum, das spannend zu beobachten ist, und seinen eigenen Regeln folgt.

Dank Internet haben KünstlerInnen heutzutage

die Chance, sich weltweit zu vernetzen.

Über Social Networks ist es mir gelungen, ein Kontaktnetz über die ganze Welt zu spannen. So habe ich ohne großen Aufwand Verbindung zu KünstlerInnen und Kunstinteressierten aller Kontinente.

Mit einer Malerin aus Buenos Aires zu chatten, einem Bildhauer aus China, einem StreetArt Künstler aus USA, einem Galeristen aus Österreich oder interessierten Betrachtern aus England – kein Problem. Es fasziniert mich jeden Tag aufs Neue, die heutigen Möglichkeiten und Chancen des Internets auszuloten und zu nutzen.

Mehr über meine Kunst und wie sie entsteht erfahren Sie unter dem Menüpunkt Art & Science sowie in meinen Blog. Für Ihre Fragen oder Austausch zu meiner Kunst können Sie gerne auch mit mir persönlich Kontakt aufnehmen.