Post vom Verlag
2. Juli 2014
Brigitte Grawe

Vorab; regelmäßige Besucher meines Blogs werden kürzlich von der ungewöhnlichen Post mit guter Nachricht gelesen haben. ‘Unwissende’ möchte ich bitten, den Beitrag an dieser Stelle nachzulesen. Nur so läßt sich die jetzige Fortsetzung verstehen…

Endlich; das Buch auf das ich soooo lange gewartet habe, ist veröffentlicht worden. Seit der Ankündigung der VG Wort hatte ich immer wieder im Internet nachgeschaut. Vor wenigen Wochen entdeckte ich es dann endlich mit dem Status ‘verfügbar’ im Buchhandel. Auf Anfrage teilte mir die VG Wort mit, dass meinerseites ein Anrecht auf ein Belegexemplar bestünde. Allerdings müsse ich dies selber beim Schöningh Verlag anfordern.

Gesagt, getan – ich telefonierte, schrieb eine kurze E-Mail und wartete.

Doch im Laufe des Umzugstrubels vergaß ich es wieder.

Gestern kam ich nach Hause, im Kopf meine aktuelle To-do-Liste, und ärgerte mich beim Öffnen meines Briefkastens über eine größere, mit ‘Gewalt’ in den Briefkasten gedrückte Briefsendung. Der stabile Karton steckte buchstäblich fest. Es ging weder vor noch zurück. Irgendwann hatte ich es dann doch geschafft, das Päckchen löste sich. Während dieser Befreiungsaktion fragte ich mich, was mir da jemand geschickt haben könnte.

Bestellt hatte ich nichts, daher ging ich von Werbematerial aus. Umso größer war die Überraschung, als ich die Sendung schließlich öffnete. Ich zog zu meiner Freude das ersehnte Belegexemplar daraus hervor. Was für ein Glücksgefühl! Endlich hielt ich es in meinen Händen. Stolz blätterte ich darin, und schlug ‘meine’ Seiten auf.

Da war er; mein Beitrag über die Entstehung der Computerkunst.

Von allen Texten, die ich jemals verfasst habe, steckt darin wohl das meiste Herzblut, die meiste Arbeit. Umso erfreulicher natürlich, dass er nun einen solchen ‘Ritterschlag’ erhält, denn der Verfasser des Buches ist Literaturwissenschaftler, einer mit Professorentitel noch dazu.

Bis gestern hatte ich mich neugierig gefragt, warum und vor allem wie mein Beitrag in einem Schulbuch zur Unterrichtsvorbereitung, ausgerechnet für das Fach Deutsch seinen Platz finden könnte. Auch dieses Rätsel ist nun gelöst; der Band befasst sich mit einem Buch von Judith Herrmann; “Sommerhaus, später”. Darin geht es u.a. um einen Computerkünstler, und genau in diesem Kontext steht mein Beitrag.

Das Besondere, er ist als Zusatzmaterial beigefügt, und soll als Unterrichtsmaterial genutzt werden. Ein Fragenkatalog, der daraus mit den Schülern erarbeitet werden soll, bildet den Schluss dazu. Außerdem wird der Vorschlag unterbreitet, ev. anhand meines Artikels fächerübergreifend zu arbeiten; Deutsch & Kunst.

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Ach ist das schön, ich fühle mich und meine Arbeit gewürdigt und auch bestätigt.

Wer künstlerisch tätig ist weiß, warum ich mich darüber so freue. Für mich und meine Entwicklung als Computerkünstlerin war und ist das Schreiben von Anfang an ein wichtiger Baustein gewesen. Gerade durch meine Texte auf dieser Webseite und Ausstellungen erlebe ich immer wieder tiefgreifende Gespräche, die nicht selten auf philosophischer Ebene stattfinden. Solche Diskussionen machen mich glücklich und stellen einen wichtigen Anteil meiner Kunst dar.

Denn; mit der Computerkunst möchte ich Betrachtern auch die Anregung geben, Kunst aus neuer Perspektive zu betrachten. Das bis heute anhaltende Erstaunen darüber, den Computer als künstlerisches Werkzeug zu nutzen, bildet einen spannenden Ausgangspunkt dafür. Prof. Vollmer greift genau diese Thematik mit den Fragestellungen auf, das gefällt mir.

Da ich seit Monaten nicht mehr wirklich zur Kunst komme, freut mich dieses Erfolgserlebnis besonders.

Meine Publikationsliste wird dadurch ebenfalls aufgewertet. Aber natürlich weckt es auch den Wunsch, mich bald wieder der Kunst zuwenden zu können. Dazu muss jedoch erst der Umzug ins neue Haus erfolgen. In der neuen, schönen und platzmäßig großzügigen Arbeitsumgebung ist der Durchstart vorprogrammiert. Mit einer Reise nach Genf werde ich wieder einsteigen. Aber davon später mehr …

Wen es interessiert; es handelt sich um dieses Buch.

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